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Respektlose Lokalpatrioten                   OP vom 9.2.2009
      In Bürgel verwurzelt, den Rest der Welt durch den Kakao ziehend:
      Raga-Sitzung war ein großes Fest

      Von Alexander Koffka (OP)                   Fotos : bg und wz        überarbeitet von wz

      Offenbach -Wenn die Freude überschäumt, der Spott ätzt und die Kreativität sprüht, dann ist
      Fastnacht in Bürgel: Rund 50 Akteure der Ranzengarde zeigten bei der Galasitzung am
      Samstag im Gemeindehaus von St. Pankratius alles, was dem Karneval Reiz verleiht. Mit
      einer belebenden Mischung aus Lokalpatriotismus und Respektlosigkeit zogen sie durch den
      Kakao, was in Bürgel, Offenbach und dem kleinen Rest der Welt zum Lachen ist.
      Das Erfolgsgeheimnis der fröhlichen Truppe kumulierte beim großen Finale, als die "Raga-
                                    Röchler" die Bühne eroberten und ein Potpourri aus
                                    Ohrwurm- Melodien in lokal gefärbte
                                    Schlager verwandelten. Der schrill kostümierte und
                                    aufgekratzte Chor besang den Ab- und hoffentlich
                                    baldigen Wiederaufstieg der Kickers. Die Ragaisten
                                    begeisterten mit einem Spottgesang auf
                                    "Oberbürgermeister Schneiderlein" und dessen Vision
                                    vom gemeinsamen Stadion von OFC und FSV am
                                    Kaiserlei. Sie nahmen die Bewohner der Stadtteile Bieber
                                    und Rumpenheim aufs Korn und widmeten zu dem
       Ein bisschen Frieden- Frank „ Nicole“   Kerbvater Werner Schuster eine Hymne.
       Mottscheller und Raga- Röchler

      Die Raga- Röchler stehen - exemplarisch für den gesamten Verein - für fröhlich-anarchischen
      Karneval, der lokal verwurzelt, beziehungsreich, albern und intelligent zugleich ist. "Früher
      haben wir mehr Beiträge eingekauft, aber mittlerweile setzen wir vor allem auf die Kreativität
      aus den eigenen Reihen", verrät Ehrenvorsitzender Fred Stephan das Erfolgsgeheimnis.
      Eigentlich ganz simpel, aber es funktioniert nur in einem Verein mit vielen engagierten
      Mitgliedern. "Vor allem machen immer mehr
      junge Leute mit", freut sich Stephan.
      So wie die Jugendlichen Marlene und Franka
      Mottscheller. Im Zwiegespräch nahmen die
      rappenden Schülerinnen unter anderem den
      Elferrat des Vereins aufs Korn, in dem nicht
      zuletzt Vater Frank Mottscheller mitwirkt.
      Auch Fred Stephan selbst trug als
      Nachtwächter selbstverständlich dazu bei,
      die Sitzung zu einem närrischen Erlebnis zu
      machen. Hoch aktuell ließ er auch die
      jüngsten bitteren Entwicklungen beim
      Offenbacher Chemiewerk Invista Revue
      passieren, streifte die Probleme des Papstes,
      würdigte seltsame Offenbacher
      Verkehrsunfälle (Auto im Main, Schiff auf der Straße).   Franka und Marlene Mottscheller über die
      Die Schautanz-Gruppe der Raga sowie das Herrenballett    Probleme der Jugend mit den „ Alten“
      komplettierten vor der Pause diedurchweg heraus ragenden Auftritte der Eigengewächse.
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